Versagensangst

Leistung und Versagen gehören zusammen. Dass Leistung eher als eigenes lustvolles Vollbringen, statt als fremdbestimmte Erfüllung einer Schuldigkeit erlebt werden kann kommt mehr und mehr aus dem Sinn.

Zwang und Angst sorgen für Unterdrückung von Originalität, Kreativität und Phantasie.

In der Kindheit begleiten die Eltern das Spiel der Kinder mit Bewertung und Korrigieren. Doch das Kind sollte sich frei entfalten können, selbst gestalten.

Bald nimmt die Sorge des Kindes überhand: Was muss ich tun? Wie muss ich mich verhalten? Wie bekomme ich Anerkennung und nicht Missbilligung.

Kritik erfährt das Kind als persönliche Entwertung.

Entstehung:

1.Das Kind wird vom Ehrgeiz der Eltern überfordert

Sie verlangen von ihm das zu erreichen, was sie nicht erreicht haben. Ist das Kind auf einem Gebiet besonders begabt, wird es in diese Richtung gedrängt und Einige erreichen dann tatsächlich die erwünschte Karriere. Aber groß ist die Zahl der Kinder, die sich vergeblich anstrengen und zusätzlich zu der eigenen Enttäuschung auch die Enttäuschung der Eltern zu verarbeiten haben.

In manchen Kindern entsteht unbewusster Protest gegen diese Drangsal, ohne dass sie es wagen aus der vorgeschriebenen Bahn auszubrechen. Eine Zeitlang präsentieren sie die ihnen abverlangten Erfolge um dann den entscheidenden Abschluss schritt misslingen zu lassen. Eine scheinbar unerklärliche Hemmung blockiert die Leistung knapp vor dem Ziel.

2. Das Kind wird als Ersatzpartner erzogen

Bei Alleinerziehern, aber auch in unerfüllten Ehen. Diese Rolle wird zur Gefahr, wenn Kindern auf diese Weise vorzeitig ein grandioses Selbstgefühl vermittelt wird. Es fällt ihnen eine Gunst zu, die ihrer inneren Entwicklung weit voraneilt.

3. Das Kind soll Eltern in der Sündenbock - Rolle entlasten.

Ein für das Kind dominierender Elternteil entlastet sich von Selbstunzufriedenheit, in dem er immerfort Anlässe provoziert um das Kind kritisieren oder strafen zu können.

Mitunter sieht man auch, dass Eltern ihre ehelichen Spannungen nur unter Kontrolle halten können, weil sie ihr Kind mit Vorwürfen und Misstrauen verfolgen. Solange sie sich beide über das Kind ärgern, vermögen sie es miteinander auszuhalten. Auch wenn sie das Gegenteil sagen, erwarten sie von dem Kind, dass es pausenlos Fehlschläge produziert, über die sie sich dann ereifern können. Das Kind fängt sich in einer psychologischen Falle, der es sich nur schwer entziehen kann. Allmählich graben sich die ewigen Vorwürfe in sein Selbstbild ein.

Nur als Versager hält es die Familie zusammen. Auch wenn es später aus diesem Verhalten ausbricht, wird es bei jedem kleinen Rückschlag von seinen Selbstzweifeln eingeholt.