Partneranziehung nach dem Gesetz der Wiederkehr des Verdrängten:

nach H. Meyer

Das Gesetz der Wiederkehr des Verdrängten besagt, dass einen Anlage, Fähigkeit oder Energie, die im eigenen Leben verdrängt, also nicht eingesetzt wird, unbewusst projiziert wird und über den Mechanismus der Partneranziehung quasi durch die Hintertür wieder hereinkommt. Die Anlage zeigt sich dann jedoch nicht mehr im ursprünglichen Zustand, sondern kehrt - da sie ja durch den Akt der Verdrängung pervertiert wird - in einer krankhaft-veränderten Form wieder.

Es besteht bei vielen Menschen die Meinung der Partner wäre unser Spiegel oder nach dem Motto: Das, was du beim Partner siehst, das bist auch du.

Man gleicht nach diesem Gesetz nicht dem Partner, hat nicht dasselbe pathologische Verhalten, sondern der Partner lebt das pervertiert aus, was einem selbst fehlt oder was man zu wenig investiert hat oder umgekehrt: Man selbst lebt etwas krankhaft aus, woran der Partner Mangel leidet.

Insofern besteht eine Paradoxie: Der Partner fungiert als Spiegel und wiederum doch nicht. Er spiegelt nicht das eigene Fühlen, Denken oder Handeln, sondern das eigene Verdrängte

Das Gesetz der Wiederkehr des Verdrängten eignet sich hervorragend zur Analyse, sowohl von vergangenen als auch bestehenden Partnerschaften.

Oberste Priorität hat hier die Frage:

Was stört mich am Partner am meisten?

Die Antwort zeigt auf, welche Anlage im eigenen Persönlichkeitssystem ausgebildet werden muss, damit der Störfaktor, der vom Partner ausgeht, aufgelöst werden kann.

Übersteigert könnte man diese Regel so ausdrücken: Je pervertierter, irrealer, krankhafter oder fanatischer der Partner etwas auslebt, desto mehr fehlt mir diese Prinzip in der realen Form!

Beispiele:

Will der Partner ständig nur in noblen Gourmetrestaurants absteigen, fehlt es mir an Genussfähigkeit und an Stil, telefoniert er ständig mit seinen Freunden, habe ich selbst zu wenig echte Freundschaften aufgebaut, legt er Tag und Nacht ein dummes Machtgebaren an den Tag demonstriere ich selbst zu wenig meine Ebene und meinen Rang in der Machthierachie oder habe zu wenig Macht über mich selbst. Übt der Partner keine Selbstkritik, so dass ein fruchtbares Gespräch kaum möglich ist, kann es sein, dass ich zu viel analysiere und mich ständig zu sehr infrage stelle, ist der Partner stolz wie ein Pfau lasse ich mein Licht zu wenig nach außen strahlen. Will der Partner permanent Recht haben, verstehe ich selbst meine Lebensrechte nicht durchzusetzen, nervt mich der Partner durch Dogmatisierung seines Geschmackes, seiner Vorstellung von Schönheit und Ästhetik, habe ich selbst in meinem Umfeld zu wenig meinen eigenen Geschmack in Form gebracht.

Der Partner zeigt mir also durch das, was er auslebt, welche Lern- und Entwicklungsprozesse ich zu absolvieren habe, welche Anlagen ich ausbilden müsste.

Die 7 Phasen einer Beziehung

  • 1. Euphorische Phase - Phase der Verliebtheit
  • 2. Phase der ersten Bindungen in der Beziehung
  • 3. Konfliktphase
  • 4. Frustrationsphase
  • 5. Resignationsphase
  • 6a. Reduktionsphase
  • 6b. Realitätsanpassung - der Weg zur echten Bindung
  • 7. Apathische Phase
  • 7b. Reife Beziehung